Der Ort Kamala selbst ist ein typischer Touristenort, in dem sich alles findet, was das Klischee so hergibt. Vor allem in Sachen Nightlife! Restaurants, Bars, Discos, Massagesalons und „Massagesalons“ in Hülle und Fülle, wuselige Straßen, wilder Straßenverkehr, viel Gehupe und noch mehr Roller… im Ortskern tatsächlich wenig charmant.
Kamala an sich hat leider auch nicht wirklich Sehenswertes, dafür muss man den Ort schon verlassen. Zu zweit wäre das nie ein Problem gewesen, da sind auch zwei Stunden in Autos mit ausgefallener Klimaanlage zu überstehen. Aber dieses Mal standen eben die Kinder im Mittelpunkt. Für den kleinen Tiger war es die erste Fernreise und der erste „tropische“ Urlaub. Im Durchschnitt hatten wir (Anfang Februar) 33 Grad, die Wassertemperatur lag bei 27 Grad. Weil wir nicht wussten, wie er überhaupt auf das Klima und die intensive Sonne reagiert, haben wir Angebote wie Tagesausflüge mit dem Katamaran oder Tauch- und Schnorchelausflüge ausfallen lassen und uns vormittags und nachmittags jeweils am Meer und am Pool aufgehalten (je nachdem, wo gerade Schatten war) und dazwischen eine lange Mittagspause eingelegt.
Auch mehrstündige Fahrten zu Sehenswürdigkeiten haben wir aus gutem Grunde unterlassen: die kleine Krabbe verträgt kurvige, unruhige Boot-, Bus- und Autofahrten nur mäßig, allein die kurvige, heiße Taxifahrt vom Flughafen zum Hotel hat uns allen schon gereicht.
Also haben wir in Kamala einen reinen Badeurlaub verlebt, unglaublich viele Sandburgen und Kanäle gebaut, mit langen Mittagsschläfen die Mittagshitze gemieden und einfach mal viel entspannte Familienzeit gehabt. Dafür war der Strand ideal. Sehr lang, fein und hell, sehr flachabfallend, mit klarem Wasser – für Familien mit Kleinkindern tatsächlich perfekt.
Auch unser Hotel fand ich für Familien grundsätzlich toll – nur etwas abgelegen. Nicht, dass ich mitten im Ortskern hätte wohnen wollen. Auf gar keinen Fall. Aber ich mag es z.B. abends ein bisschen an der Promenade zu bummeln, ein Eis zu essen und auf ner Bank oder Mauer zu sitzen und mich im Treiben zu verlieren. So ein bisschen chilly-vanilly eben. Und genau das hat irgendwie gefehlt. Es war alles sehr voll, sehr wuselig. Schön, aber mit wenig Flair.
Die Strandpromenade ist ein schmaler Fußweg, der Restaurant an Restaurant auf der einen Seite vom Strand trennt. Zudem sind unglaublich viele Straßenhunde unterwegs. Wer mich kennt, weiß, dass ich Angst vor Hunden haben, besonders vor Hunden, die allein herumlaufen. Gerade auf dem letzten Kilometer der Promenade auf dem Rückweg zum Hotel, der kaum noch beleuchtet war und der entlang einer hohen Mauer führte, fühlte es sich einfach nicht sicher an. Oft sind hier die Straßenhunde laut bellend aufeinander losgegangen und die Kinder waren total verschreckt. Wenn nach so einem Zusammenstoß einer der Hunde aus dem Dunkeln auf uns zu oder hinter uns hergestürzt kam, wurde mir schon mal kurz ein bisschen warm.