Für Kleine. Für Große. Fürs Herz.

Krabbeldecke für den Hamburger Jung

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aufgrund Marken- und Produktnennung

Mein erstes Langzeitprojekt

Manchmal ruft mich meine Nähmaschine. Ganz laut. Dieses Mal rief sie, dass ich endlich, endlich die Spiel- und Krabbeldecke nähen sollte, bevor das Krabbelalter beendet ist…

Kreativität braucht Zeit

Zugegeben: Ich habe unterschätzt, in was für ein Projekt sich eine solche Decke für eine Hobby-Nähanfängerin wie mich entwickeln könnte! Allein die Auswahl der Stoffe und der Motive sowie der Stoffe für die Motive…STUNDEN! Dann waren die Motive zu klein oder zu groß, sahen in Kombination irgendwie nicht stimmig aus…es war zum Haare raufen! Und diese vielen Kompromisse!!! Noch heute trauere ich meinem „Ahoi“-Schriftzug hinterher, aber nachdem auch der dritte Versuch des „Stickens/Schreibens mit der Nähmaschine“ – trotz verschiedenster Anleitungen und Videos – nicht geglückt ist und der Stoff langsam wirklich knapp wurde, musste umdisponiert werden.

Aber von vorn!

Ich habe diese Decke übrigens ohne Schnittmuster genäht, hatte aber eine genaue Vorstellung davon, wie sie aussehen und wie groß sie werden sollte. Also aufgemalt, kurz gerechnet und…

Und los geht's

Unsere Decke ist ca. 130x130cm groß und hat 25 Quadrate aus zwei verschiedenen Stoffen, die von einem breiten Stoffrand eingefasst werden.

Für die Quadrate habe ich als erstes zwei Schablonen erstellt, eine in der Größe 20x20cm, die andere in 19x19cm. Mit den großen Schablonen wurden die Stoffquadrate vorgezeichnet und ausgeschnitten. Hier ist es wichtig, dass gemusterte Stoffe immer gleich ausgerichtet sind, damit es hinterher nicht wie Kraut und Rüben aussieht. Außer, Du magst Kraut und Rüben… Dann Augen zu und los! Auf die linke Seite der Stoffquadrate wiederum habe ich dann die kleine Schablone gelegt, mit Schneiderkreide einmal drumherumgezeichnet und so meine Nahtlinien festgelegt. Ansonsten bin ich ja eher „Freestyle“ unterwegs, aber hier müssen die Linien wirklich gerade und die Endpunkte einer Naht akkurat sein. 

Die Stoffquadrate habe ich zu einer Decke zusammengestellt und darauf die ausgeschnittenen Motive verteilt und so lange hin- und hergelegt, bis mir die Anordnung gefiel. Es sollten sowohl Motive auf dem Sternchen- als auch auf dem Pünktchenstoff sein und sie sollten ebenfalls nicht an aneinander grenzenden Quadraten oder vermehrt auf einer Seite hängen. Dann habe ich Fotos gemacht. Ein sehr wichtiger Schritt! Wer Kinder hat, weiß, dass man 25 Stoffquadrate und Wale, Schiffe, Papierflieger oder Wolken aus Stoff nicht einfach so irgendwo liegen lassen kann, ohne dass diese nicht wenig später durch die Lüfte fliegen oder auf Nimmerwiedersehen im Kinderzimmer verschwinden.

Quadrat für Quadrat: Geklebt, gesteckt, genäht

Dann ging es an die Vorarbeit wie Wimpelkette nähen (mit Bratschlauch, damit es schön knistert), Wolke mit Füllmaterial füllen etc. Eigentlich sollte die Wolke noch mit einem kleinem Quietschelement gefüllt werden, aber dazu war sie am Ende einfach zu klein. Nachdem ich alle Motive aufgenäht hatte, habe ich jeweils alle fünf Quadrate einer waagerechten Reihe und anschließend die einzelnen Reihen aneinandergenäht.
Damit ist schon mal der zeitintensive Teil geschafft! Je nachdem, wie groß die Decke werden soll, wird jetzt drumherum ein entsprechender Rand gesetzt. Dazu werden vier lange Streifen Stoff geschnitten (ggf. auch hier wieder auf das Muster achten), die genauso lang sind, wie die Decke werden soll. Also bei uns etwa 135cm (Nahtzugabe muss ja inkludiert werden). Dann wird Streifen für Streifen an das große „Patchwork-Quadrat“ nähen. Wenn Du richtig sauber genäht hast, hast Du von den angezeichneten 19x19cm-Quadraten jetzt eine durchgehende Linie, an der Du entlangnähen kannst.
Nähe nur ganz genau bis in die Ecke, in der die Nahtlinie aufhört. Denn nur so kannst Du die Ecken der langen Stoffstreifen sauber vernähen.

Ich hab mich für Briefecken entschieden. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich ehrlich gesagt noch nicht, dass sie Briefecken heißen, ich wusste nur, wie sie aussehen… Ich habe also erstmal die Bezeichnung googeln müssen, bevor ich überhaupt wusste, wonach ich weiter googeln muss. Auf YouTube gibt es glücklicherweise seeeeehr viele Videos zum Thema „Briefecke“ oder mitered corner. Sehr einfach zu nähen, aber sehr schwer zu beschreiben 😉

Jetzt ist die Vorderseite fertig. So weit, so schick.

 

Endspurt

Jetzt kommt der wuchtige Teil! Zur Füllung habe ich die Bettdecke Grusblad von IKEA verwendet. Damit sie nicht immer verrutscht, habe ich sie fixiert – und zwar am Patchwork-Quadrat. Ich habe die Bettdecke tatsächlich vorher nicht zugeschnitten, da ich die Erfahrung gemacht habe, dass Bettdecken gern auch mal verziehen, wenn man sie feststeppt. Und wenn wenn dann auf einmal 5 cm gefehlt hätten, wäre es ärgerlich gewesen, wenn sie auf einmal zu kurz gewesen wäre, obwohl ich gerade nen halben Meter abgeschnitten habe…Also habe ich Reihe für Reihe die Materialien zusammengesteckt und genäht, erst waagerecht, dann senkrecht (oder andersherum…ganz egal :))
Dann habe ich die Bettdecke so zugeschnitten, dass sie etwas größer ist als das große Stoffquadrat. Und nicht vergessen: die offenen Seiten absteppen, damit die Füllung nicht herausfällt.

Für die Unterseite habe ich mich ebenfalls für eine IKEA-Decke entschieden, und zwar für die Fleecedecke Polarvide. Das unfertige Deckenmonster auf die Polarvide legen, Größe abnehmen, ausschneiden und rechts auf rechts zusammennähen. Wendeöffnung lassen, wenden, Öffnung schließen, durchatmen und freuen!

Kleinegroßeliebe

Noch heute freue ich mich über die Decke. Wahrscheinlich mehr als der Hamburger Jung es jemals getan hat oder tun wird. Ja, sie ist voller kleiner Fehler, Macken, schiefer Nähte und ungleichmäßiger Applikationseinfassungen, aber gleichzeitig auch voller Liebe. 



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